High-Society-Girl Clem ist fassungslos: Nach einem Skandal schickt ihr Vater sie mitten in die Wildnis Südafrikas! Wenigstens ist sie in dem Luxusresort vor der Presse sicher. Allerdings nicht vor sexy Ranger Nick, der sie mitnimmt auf eine besonders aufregende Safari ...
Auflage
1. Auflage
Sprache
Deutsch
Dateigröße
Dateigröße: 0,81 MB
Schlagworte
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ISBN-13
978-3-7515-1535-1 (9783751515351)
Schweitzer Klassifikation
LiteraturRomaneLiebesromane
DNB DDC Sachgruppen
Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
BISAC Klassifikation
FictionRomance / GeneralContemporary
Warengruppensystematik 2.0
Belletristik / Erzählende LiteraturGegenwartsliteratur (ab 1945)
1. KAPITEL
Luella Dawsons Blog:
Meine Freunde, wer hätte geahnt, welche überraschende Wendung mein Interview mit Cai Campbell und Clem Copeland nehmen würde? Dass sie ihre Trennung bekannt gaben, kam nicht unerwartet. Umgehauen hat mich eher, dass Cai, der sich zehn Jahre lang erfolgreich gegen das Heiraten gewehrt hat, uns umgehend seine neue Verlobte präsentierte- eine vollbusige Blondine. Gleich darauf ließ er eine weitere Bombe platzen: Er hat sich bereits vor Jahren sterilisieren lassen, Clem aber nicht darüber informiert. Dabei wünscht sie sich nichts mehr als ein Baby- wir erinnern uns an das Gespräch, in dem sie sich darüber beklagte, wie sehr sie unter ihrer Unfruchtbarkeit litt.
Am Spätnachmittag kehrte Nick Sherwood in sein Büro zurück, staubbedeckt, schlechter Laune und verschwitzt. Seine Kehle fühlte sich an wie ausgedörrt. Er holte zwei Flaschen Wasser aus dem Kühlschrank hinter seinem Schreibtisch, stellte sich unter das Gebläse der Klimaanlage, öffnete die erste und leerte sie in drei Zügen. Geschickt warf er sie in den Mülleimer und griff nach der nächsten. Hinter ihm lag ein höllischer Tag, woran die mörderische Hitze nur teilweise schuld war.
Normalerweise genoss er die Fotosafaris zu Fuß. Sie boten ihm Gelegenheit, seine Gäste kennenzulernen, die umgekehrt den engen Kontakt mit dem Besitzer der Sechs-Sterne-Lodge zu schätzen wussten. Zu seinem Leidwesen waren sie an diesem Tag jedoch nur im Schneckentempo vorangekommen, mehrfach hatte er befürchtet, einen der übergewichtigen, rotgesichtigen Touristen wiederbeleben zu müssen.
Tiere hatten sie keine gesehen, das unaufhörliche Plappern, Lachen, Fluchen und Rufen hatte sie verscheucht. Am liebsten hätte er selbst auch die Flucht ergriffen.
Erschöpft ließ er sich auf seinen Bürostuhl fallen und öffnete die oberste Schreibtischschublade auf der Suche nach einer Packung Aspirin. Er schluckte gleich drei Tabletten und spülte sie mit dem restlichen Wasser aus der Flasche hinunter.
Ein kaltes Bier, ein paar Bahnen im Swimmingpool und heißer Sex wären jetzt genau das Richtige, dachte er sehnsüchtig. Stattdessen erwarteten ihn die Gehaltsabrechnung, ein Wartungsbericht und zahlreiche E-Mails.
Er fuhr den Computer hoch und griff nach dem Aktenordner, der ihm am nächsten lag. Kaum hatte er ihn aufgeschlagen, da ging ein Videoanruf über Skype ein. Stirnrunzelnd las er den Namen. Sein Hauptinvestor und stiller Teilhaber Hugh Copeland meldete sich nur selten.
"Guten Tag, Sir", begrüßte er höflich seinen ziemlich konservativen und unfassbar reichen Gönner, der ihm den Bau einer Sechs-Sterne-Anlage mit angeschlossenem Tierreservat und Tierklinik ermöglicht hatte.
"Ich hoffe, es geht Ihnen gut." Der ältere Herr im eleganten Dreiteiler stützte sich auf die Lehne seines Bürosessels und blickte grimmig in die Kamera.
Das sieht nach Ärger aus, schoss es Nick durch den Kopf. "Vielen Dank, Sir. Was kann ich für Sie tun?" Der Wirtschaftsbericht war termingerecht versandt worden, die Zinsen entrichtet .
"Ich versuche seit heute Morgen, Sie zu erreichen."
Mist. "Ich habe eine Fotosafari angeführt. Gibt es ein Problem? Und wenn ja, wie kann ich es lösen?", packte er entschlossen den Stier bei den Hörnern.
"Ich schicke Clem zu Ihnen."
"Wen?"
"Meine Tochter Clementine. Sie hat großen Ärger und braucht vorübergehend einen ruhigen Rückzugsort."
Argwöhnisch runzelte Nick die Stirn. "Welche Art von Ärger?" Mit einer Kriminellen oder Drogensüchtigen wollte er nichts zu tun haben, wie sehr er ihrem Vater auch verpflichtet war.
"Die Presse lechzt nach ihrem Blut. Ihr langjähriger Lebensgefährte hat ihr während eines TV-Interviews ihre Nachfolgerin präsentiert."
Unwillkürlich empfand Nick so etwas wie Mitleid. Ihm fiel ein, dass die Tochter seines Partners mit einem mäßig erfolgreichen Rockmusiker zusammenlebte. Cai Campbell und Clem Copeland- "Die verrückten Cs", wie die Presse sie nannte.
Offenbar hatte Campbell das Exmodel gegen eine jüngere Version eingetauscht. Jetzt hatte er sie am Hals. Das war nicht fair. "Sie kommt hierher?"
"Ist das ein Problem?", fragte Copeland scharf.
"Ja, Sir. Als eines der wenigen Sechs-Sterne-Hotels in Südafrika sind wir ein Jahr im Voraus ausgebucht. Alle Zimmer sind belegt."
Der alte Herr fluchte. "Sie haben absolut nichts frei?"
"Höchstens ein Etagenbett bei den Wildhütern."
"Und in Ihrem Haus?"
Nur das nicht! "Der Standard dürfte ihr nicht behagen. Es lässt sich nicht mit dem Hotel vergleichen."
"Damit wird sie schon klarkommen."
Nick schloss die Augen und zählte langsam bis zehn. Als er sie wieder aufschlug, saß Copeland auf der Kante seines Schreibtischs und betrachtete ihn verdrossen. Nick ahnte, was ihm durch den Kopf ging: Vor zehn Jahren habe ich Millionen in einen fünfundzwanzigjährigen Traumtänzer investiert, der nichts besaß als das Hemd auf dem Leib, einen Abschluss in Zoologie und ein Stück Land am Rande des Krüger Nationalparks. Du stehst in meiner Schuld.
"Wann kommt sie an?"
"In einer halben Stunde."
Er schluckte. "Gut."
"Danke. Das werde ich Ihnen nie vergessen."
Copeland legte auf, und Nick warf aufstöhnend den Kopf in den Nacken. Womit hatte er das verdient? Die nächste Zeit musste er sein Haus mit einer verwöhnten High-Society-Prinzessin teilen, die nichts konnte als den Arm eines ebenso reichen Mannes zieren.
Clem Copeland gähnte, rekelte sich und blinzelte müde. So bequem der Jet ihres Vaters auch war, sie hatte kaum Schlaf gefunden. Ihr Blick fiel auf Jason, der ihr aufmunternd zulächelte. Er war ihr Assistent, bester Freund und treuer Begleiter seit ihrer Zeit als Model und hatte ihr auch in den vergangenen turbulenten sechsunddreißig Stunden treu zur Seite gestanden. Unwillkürlich traten ihr Tränen in die Augen.
Zuvorkommend reichte er ihr eine Flasche Wasser und tätschelte ihr tröstend das Knie.
"Das war nicht nur ein schlechter Traum, oder?"
"Leider nicht. Ich konnte dieses egoistische selbstverliebte Schwein von Anfang an nicht leiden und habe dich gewarnt, dass er etwas ausheckt." Frustriert raufte er sich das Haar.
"Ich dachte, die Presse lässt uns in Ruhe, wenn wir uns in aller Freundschaft trennen. Es wurde ja bereits seit Monaten öffentlich darüber spekuliert."
"Cai besitzt nicht mehr Anstand als ein Straßenköter. Er belügt dich seit Jahren, und du fällst immer wieder auf ihn herein." Er schenkte sich ein Glas Wein ein und stürzte es in einem Zug hinunter.
"Du weißt, dass ich aus Wut weine, nicht aus Kummer?" Clem betupfte sich die Augen mit einem Papiertaschentuch. "Ich könnte ihn umbringen! Wie lange er sie wohl schon kennt- zwei Wochen oder sogar schon drei? Der Verlobungsring war riesig!"
"Du lenkst vom Thema ab."
Dazu hatte sie allen Grund. Nicht genug, dass Cai bei Bekanntgabe ihrer Trennung der Welt sofort ihre Nachfolgerin präsentiert hatte, er hatte auch eine weitere Gemeinheit für sie parat gehalten.
"Es war ein echtes Highlight, als ich mich in ihre Designer-Handtasche übergeben habe."
"Und das vor laufender Kamera!"
"Vielen Dank, dass du mich in der Werbepause aus der Show geholt hast."
"Schon gut. Ich habe noch nie im Leben jemanden verprügelt, diesmal stand ich kurz davor."
Clem starrte eine Weile trübselig auf den Boden. "Soll ich raten, wie die Schlagzeilen lauten? 'Was würde Roz dazu sagen?' oder 'Clem fehlt das Format ihrer Mutter'."
"So ähnlich."
"Wieso wird nur immer meine Mutter ins Spiel gebracht?"
"Die Presse hat sie nach ihrem frühen Tod auf ein Podest gestellt."
"Und ich werde ihr nicht gerecht." Clems Mutter war eine hochdekorierte beliebte Kriegsberichterstatterin gewesen, ehe sie in die Politik einstieg und als kommende Premierministerin gehandelt wurde.
"Du hast einen anderen Weg eingeschlagen."
"Und ob!"
"Du hast mir einmal erzählt, du hättest sie schon vor ihrem Tod vermisst. Sie war zu beschäftigt, um dir ihre Zeit zu widmen. Ich glaube, Cai sollte die Lücke füllen, die sie in deinem Leben hinterlassen hat."
"Nun spiel hier bloß nicht den Psychologen! Er war einfach ein heißer Typ, älter als ich, und seine Art zu leben hat mir imponiert. Ich war jung, dumm und total verknallt. Mit neunzehn sollte man keine wichtigen Entscheidungen fällen." Sie seufzte. Hätte sie ihn direkt nach seinem ersten Seitensprung verlassen, säße sie jetzt nicht im Jet ihres Vaters, auf der Flucht vor der Presse.
"Wohin fliegen wir eigentlich? Zu der Villa auf den Seychellen oder in das Apartment in Sydney? Wir sind schon ewig unterwegs."
"Dein Vater schickt dich in ein privates Wildreservat in Südafrika."
"Machst du Witze? Afrika? Tiere? Insekten? Sonne- bei meiner hellen Haut?"
"Tut mir wirklich leid. Du warst auf der Suche nach Privatsphäre. In der Baobab and Buffalo Lodge findet die Presse dich nie. Sie ist ausgesprochen luxuriös und teuer und bietet alles, was du dir nur denken kannst: ein Spa, Ausflüge auf Elefanten . Das solltest du ausprobieren."
"Bloß nicht! Landleben ist nichts für mich, aber vermutlich müssen wir das Beste daraus...